
Umgestaltung Helvetiaplatz, Bern
Ein klein wenig Paris für Bern - dies mögen die Schöpfer des Kirchenfeldquartiers und damit des Helvetiaplatzes seinerzeit gedacht haben.
Diese Idee greifen wir auf, auch wenn die Konturen der grossstädtischen Grandezza inzwischen verschliffen und der Pragmatik des Verkehrsregimes gewichen sind. Wenn man sich vorstellt, aus den engen Gassen der Berner Altstadt über die Kirchenfeldbrücke zu gehen, von einem weitläufigen Baumgürtel emfpangen zu werden, der die grüne Wohnlichkeit des Kirchenfeldquartiers ankündigt, dann wird dieser heute ‘normale’ städtische Platz weit mehr sein - nämlich ein Ort mit Aura und Atem.
Als Verbindung, als Auftakt, als Park und als Platz wird er gleichsam ein Foyer der dort angesiedelten Museen darstellen. Mit grosser Aufenthaltsqualität im Halbschatten der lichten Baumkronen, die wie ein ausgedehntes Dach die freibleibende Platzmitte umfassen, und damit Bereiche der Ruhe und er Bewegung voneinander unterscheiden - eben wie in Paris der chaussierte Baumring um die Place Charles de Gaulle (Place de l’Etoile).
Achsial zur Kirchenfeldbrücke wird der ursprünglich angedachte Sternenplatz ringförmig aufgebaut. Das Zentrum des Systems funktioniert als Verkehrsknoten und löst die heutigen Verbindungen auf die Kirchenfeldbrücke, in die Thunstrasse, Marienstrasse und Bernstrasse.

Eine dreireihige, radiale Baumallee aus verschiedenen, standortgerechten Baumarten definiert räumlich das Zentrum des Platzes. Die Bäume stehen in einer Chaussierung. Sitzbänke unter dem schattenspendenden Baumdach laden zum Verweilen ein, schwellenlose Übergänge erlauben ein freies Zirkulieren und ermöglichen direkte Wegeverbindungen. Diese öffentliche Zone kann für publikumsorientierte Events frei bespielt und möbliert werden. Sei es zu einer Museumsnacht mit Bars oder unter der Woche für einen Abendmarkt, auf welchem Produkte aus der Region angeboten werden.
Projektangaben
Wettbewerb: 2019, 1. Rang/1. Preis
Vorprojekt: 2019 – 2021
Bauherrschaft: Tiefbauamt Stadt Bern
Architektur: Knapkiewicz + Fickert, Zürich
Ingenieurwesen: Kissling + Zbinden, Bern
Verkehrsplanung: Kontextplan, Bern-Zürich
Lichtplanung: mosersidler, Zürich